Gute Gründe für einen Hörtest

Ob ein Hörverlust vorliegt, lässt sich mit einem Hörtest bestimmen. Es gibt zahlreiche Ursachen, die zum Nachlassen des Hörvermögens führen können:

Schwerhörigkeit (Hypakusis)

Bei Schwerhörigkeit sprechen die Fachleute von einer Hypakusis. Der Grad der Hypakusis kann ganz unterschiedlich sein – von einem milden Hörverlust (20 bis 40 Prozent) bis zu völliger Taubheit(100 Prozent).

Eine Hypakusis ist keine Krankheit. Sie kann jedoch Folge einer Krankheit sein oder andere Ursachen haben. Meist stellt sich ein Hörverlust schleichend ein. Dass man hörgeschädigt ist, wird oft lange Zeit gar nicht bemerkt. Häufig merkt man es erst, wenn gesprochene Worte immer weniger verstanden werden.

Oft die Folge natürlicher Alterung: Innenohrschwerhörigkeit

Häufigste Form der Hypakusis ist die Innenohrschwerhörigkeit. Hier kann unser Innenohr, ein erbsengroßes, schneckenförmiges Organ, bestimmte Töne nicht mehr an den Hörnerv weiterleiten. In der Regel sind es die hohen Töne, die uns mehr und mehr verlorengehen.

Dass dies geschieht, ist meist die Folge eines natürlichen Prozesses: So wie sich Haare und Zähne, Haut und Knochen im Laufe des Lebens verändern, verändert sich auch das Gehör. Man spricht daher auch von Altersschwerhörigkeit.

Ursachen und Arten von Hypakusis

Neben der Innenohrschwerhörigkeit gibt es weitere Arten von Hypakusis. Bei einer Mittelohrschwerhörigkeit funktioniert zwar das Innenohr noch, doch die Weiterleitung des Schalls über die Gehörknöchelchen im Mittelohr ist gestört.

Und nicht immer ist natürliche Alterung die Ursache einer Hypakusis. Eine Schwerhörigkeit kann auch vererbt oder durch Lärm hervorgerufen sein. Sie kann Folge einer Krankheit oder eines Unfalls sein. Sie kann durch Medikamente hervorgerufen werden. Eine Tumor-Erkrankung, Diabetes oder ein Schlaganfall können mit einem Hörverlust einhergehen. Stress und psychische Belastung können zu Hörsturz oder Tinnitus führen. Mitunter ist auch der Gehörgang verstopft. 

Plötzlich schwerhörig: der Hörsturz

Bei einem Hörsturz tritt plötzlich eine Innenohrschwerhörigkeit auf – häufig nur an einem Ohr. Der Grad des Hörverlustes kann von einer milden Hypakusis bis zur völligen Ertaubung reichen. Oft stellen sich mit dem Hörverlust auch Ohrgeräusche ein - der sogenannte Tinnitus.

Was einen Hörsturz auslöst, konnte noch nicht erschöpfend erforscht werden. Neben Entzündungen oder Erkrankungen des Ohres, Übergewicht und Diabetes gelten auch Stress und psychische Belastungen als typische Auslöser. Mitunter kehrt das Hörvermögen nach einem Hörsturz zurück. Doch gerade bei stärkeren Hörstürzen sollte man umgehend den Arzt aufsuchen. Helfen kann eine frühzeitige Behandlung mit Kortison.

Unangenehme Ohrgeräusche – der Tinnitus

Brummen oder Pfeifen, Knacken, Rauschen, Zischen… - bei einem Tinnitus hört man Geräusche, die es eigentlich gar nicht gibt. Sie entspringen einer Störung in unserer Hörwahrnehmung.

Auch ein Tinnitus ist keine Krankheit, aber er wird oft von einer Krankheit ausgelöst. Er kann die Folge von Lärm, von übermäßigem Stress und psychischer Belastung sein. Sehr oft geht ein Tinnitus mit einem Hörverlust einher; und dann können Hörgeräte die Ohrgeräusche meist lindern. Auch bei Tinnitus ist es deshalb ratsam, einen Hörtest zu machen.

Diabetes und Schwerhörigkeit

Immer mehr Menschen erkranken an Diabetes. Sie haben damit ein deutlich höheres Risiko für eine Reihe von Folgeerkrankungen. Augen und Nieren, das Nerven- und das Herz-Kreislauf-System können betroffen sein; ebenso die Durchblutung von Beinen und Füßen. Weit weniger ist bekannt, dass mit der Krankheit das Risiko einer Schwerhörigkeit deutlich steigt. 

Verglichen mit anderen Menschen haben Diabetiker doppelt so oft einen Hörverlust. Der jährliche Gang zum Hörtest ist gerade hier unbedingt ratsam.

Schwerhörigkeit und Demenz

Hypakusis bzw. Schwerhörigkeit kann die Folge einer Krankheit sein. Ein Hörverlust kann aber auch krank machen. Tag für Tag schlecht zu hören, ist sehr anstrengend. Stress und Erschöpfung, Niedergeschlagenheit und Depressionen können die Folge sein. Untersuchungen zeigen auch, dass das Risiko einer frühzeitigen Demenz-Erkrankung deutlich steigt. Es ist um ein Vielfaches höher als bei denjenigen, die gut hören können.

Die Erklärung hierfür ist einfach: Hören ist tägliches Lernen. Es liefert jederzeit Informationen, die das Gehirn verarbeiten muss. Diese Aktivität hält uns geistig fit. Fehlt dem Gehirn jedoch der gewohnte Input, hat es nichts mehr zu tun. Es kann dann regelrecht verkümmern.

Wenn Ohrenschmalz den Gehörgang verstopft

Cerumen, das sogenannte Ohrenschmalz, hat eine wichtige Funktion: Es schützt unser Gehör vor eindringendem Schmutz, vor Bakterien oder Insekten. Fehlt es hingegen, können schmerzhafte Ohrinfektionen die Folge sein.

Deshalb ist es keine gute Idee, das Ohrenschmalz regelmäßig mit Wattestäbchen zu entfernen. Eine Überproduktion von Ohrenschmalz kann jedoch dazu führen, dass ein Ohrenschmalzpfropf entsteht. Dann verschließt ein brauner Ohrenschmalz-Klumpen den Gehörgang vollständig. Es kommt zum Hörverlust durch verstopfte Ohren. Hier kann ein HNO-Arzt leicht Abhilfe schaffen und den Ohrenschmalzpfropf entfernen.

Autorin: Susanne Habel

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