Kinderhörgeräte

Ist die Hörfähigkeit gemindert, so ist es wichtig, frühzeitig aktiv zu werden. Dies gilt für Hörstörungen bei Kindern ganz besonders. Selbst eine leichte Schwerhörigkeit bei Kindern kann die allgemeine Entwicklung, das Lernen in der Schule und das soziale Miteinander erheblich beeinträchtigen.

Professionelle Hilfe für schwerhörige Kinder und deren Eltern bietet die Pädakustik. Spezialisierte Hörakustiker sind darauf geschult, Hörstörungen bei Kindern zuverlässig zu erkennen, Eltern zu beraten und die Kinder mit Kinderhörgeräten zu versorgen. Auch passendes Zubehör für Kita und Schule sowie für das häusliche Umfeld bieten sie an. Die Kinderhörgeräte müssen nicht nur besondere Anforderungen erfüllen. Die Hörgeräte werden auch exakt auf die Bedürfnisse und Wünsche des einzelnen Kindes und seiner Eltern angepasst.

Wie erkenne ich eine Schwerhörigkeit bei Kindern?

Hörstörungen bei Kindern frühzeitig zu erkennen, ist oft nicht leicht. Auch das Neugeborenen-Hörscreening oder Hörtests beim Kinderarzt sind nicht immer zuverlässig. Eltern sollten ihr Kind daher gut beobachten und der eigenen Wahrnehmung trauen. Schon früh kann es Anzeichen für Hörstörungen bei Kindern geben: Babys oder Kleinkinder erschrecken sich nicht bei lauten Geräuschen. Sie reagieren nicht auf die Stimme ihrer Eltern oder auf tönendes Spielzeug. Die Kinder experimentieren nicht mit der eigenen Stimme, brabbeln oder lallen nicht.

Bei älteren Kindern kommt es zur Entwicklung bestimmter Verhaltensweisen. Auffällig lautes Sprechen, ein zu laut eingestellter Fernseher oder ständiges Nachfragen können Hinweise auf eine Schwerhörigkeit bei Kindern sein. Die Kinder reagieren oft nicht, wenn sie von den Eltern gerufen werden. Als typisches Anzeichen für Hörstörungen bei Kindern gilt ein Mangel an Konzentrationsfähigkeit. Mitunter bemühen sich die Kinder auch, von den Lippen ihrer Eltern abzulesen. Oder sie wenden auffallend oft ihren Kopf, weil die Kinder auf einem Ohr mehr hören als auf dem anderen. Auch Schwierigkeiten in der Schule können ein Anzeichen für Hörstörungen bei Kindern sein.

Eine Schwerhörigkeit bei Kindern zweifelsfrei zu erkennen, ist Aufgabe der Pädakustiker. Sie nutzen Hörtests, die dem Alter und dem Entwicklungsstand des Kindes entsprechen, etwa die sogenannte Spielaudiometrie oder auch objektive Messverfahren. Anhand der Ergebnisse lässt sich bestimmen, ob Kinderhörgeräte helfen können und welches Zubehör ratsam ist. Liegt eine ärztliche Verordnung vor, dann werden Kinderhörgeräte von der Kasse bezahlt. Bei leichter Schwerhörigkeit bei Kindern können solche Hörgeräte ganz bestimmt helfen. Bei sehr starken Hörstörungen bei Kindern kann das Cochlea-Implantat (CI) eine Lösung sein.

Welche Kinderhörgeräte gibt es?

Ob Baby, Kleinkind oder Teenager – in der Pädakustik gibt es für jedes Alter die passenden Kinderhörgeräte. Viele technische Funktionen dieser Hörgeräte gleichen denen in Geräten für Erwachsene. Manche Hörgeräte können nur eine leichte Schwerhörigkeit bei Kindern ausgleichen, andere wurden für starke Hörstörungen bei Kindern entwickelt.

Der Pädakustiker kann die Kinderhörgeräte exakt auf die Bedürfnisse des Kindes einstellen und Zubehör empfehlen. Das schwerhörige Kind soll möglichst so gut wie andere Kinder hören und mit Eltern und Geschwistern uneingeschränkt kommunizieren können. Probleme in der Entwicklung sollen vermieden und gutes Lernen in der Schule ermöglicht werden.

Um Hörstörungen bei Kindern jederzeit ausgleichen zu können, müssen Kinderhörgeräte auch einer Reihe besonderer Anforderungen genügen. Kinder sind körperlich sehr aktiv; sie wollen spielen, toben, Sport treiben. Kinderhörgeräte sind daher sehr robust und unempfindlich; diese Hörgeräte müssen sehr gut vor Nässe und Schmutz geschützt sein. Manche Kinderhörgeräte sind mehr oder weniger wasserdicht. Beim Sport kann spezielles Zubehör den Kinderhörgeräten zusätzlich Halt geben. Zudem haben Kinder eine andere Physiologie, die sich durch das Wachstum schnell verändert. Daher sind nur bestimmte Hörgeräte-Bauformen als Kinderhörgeräte geeignet. Die Hörgeräte sind kleiner. Und weil auch der Gehörgang wächst, kommen Im-Ohr-Hörgeräte nicht in Frage. Der Pädakustiker muss regelmäßig prüfen, ob das Ohrpassstück noch gut im Ohr des Kindes sitzt.

Bei Kinderhörgeräten für kleine Kinder ist außerdem wichtig, dass die Eltern jederzeit sehen können, ob das Hörgerät noch funktioniert. Deshalb haben Kinderhörgeräte ein LED. Leuchtet es, wissen die Eltern, dass ihr Kind noch hören kann. Leuchtet es nicht, steht eventuell ein Batteriewechsel an. Apropos Batterie: Hörgeräte für kleine Kinder müssen so konstruiert sein, dass die Kinder die Batterieklappe nicht selbst öffnen können. Viele Kinderhörgeräte haben inzwischen leistungsstarke Akkus.

Auch Hörgeräte-Apps bieten viele Möglichkeiten, damit Eltern das Hörgerät ihres Kindes kontrollieren und regeln können. Selbst wenn ein Kind sein Hörgerät mal verliert, kann die App helfen, es wiederzufinden.

Nicht zuletzt ist das Aussehen bei Kinderhörgeräten sehr wichtig. Hörstörungen bei Kindern werden nur dann ausgeglichen, wenn die Kinder ihre Hörgeräte akzeptieren und von früh bis spät tragen. Daher müssen Kinderhörgeräte nicht nur so bequem sein, dass das Kind sie möglichst nicht spürt. Die Kinderhörgeräte müssen dem Kind auch gefallen. Es gibt Hörgeräte in vielen bunten Farben. Viele Pädakustiker sind auch Spezialisten für individuelle Design-Ideen. Ein schickes Design kann den Eltern helfen, ihre Kinder zum Tragen der Hörgeräte zu motivieren. Übrigens haben mehrerer Hersteller Kinderhörgeräte entwickelt, die sämtliche, in diesem Artikel genannten Kriterien erfüllen.

Wie gewöhnen sich Kinder an Hörgeräte?

Damit die Technik die Schwerhörigkeit bei Kindern ausgleicht, ist es wichtig, dass das Kind sein Hörgerät akzeptiert. Kinderhörgeräte müssen daher sehr bequem sein, sie dürfen nicht drücken und sollten ein Design haben, das dem Kind gefällt. Dennoch fällt die Gewöhnung an das Tragen vom Kinderhörgeräten nicht immer leicht. Als Eltern sollten Sie Ihr Kind hier vielfältig unterstützen.

Mit guten Worten allein ist es bei Kinderhörgeräten oft nicht getan. Viel entscheidender ist, dass Ihr Kind die Vorteile erlebt, die ihm sein Hörgerät bietet. Wenn ein Kind Freude am Hören hat, wenn ihm das Kinderhörgerät zu schönen Erlebnissen verhilft, ist schon viel gewonnen.

Sie könnten Ihrem Kind Geschichten erzählen oder vorlesen, um ihm solche Hör-Erlebnisse zu bereiten. Auch Hörbücher oder Kinderfilme können die Gewöhnung an das Hörgerät fördern. Für Kinderhörgeräte gibt es Zubehör, mit dem man den TV-Ton in sehr guter Stereo-Qualität empfangen kann. Und Soundstreaming vom Smartphone eröffnet auch Kindern mit Hörgerät viele zusätzliche Möglichkeiten; hier werden die Kinderhörgeräte richtig cool.

Außerdem sollten Eltern ihre Kinder motivieren, früh Verantwortung für das Hörgerät zu übernehmen. Größere Kinder könnten sich zum Beispiel schon selbst um die Reinigung der Hörgeräte oder um das Aufladen der Akkus kümmern.

Akzeptiert das Kind seine Hörgeräte nicht, sollten die Eltern abklären, woran es liegt. Verursacht das Hörgerät Druckstellen am Ohr? Stimmt die Hörgeräte-Einstellung nicht mehr? Oder hat das Kind vielleicht einen Paukenerguss? Im Zweifelsfall sollten Eltern den Pädakustiker um Rat bitten. Es ist wichtig, dass alle Hürden beim Tragen der Kinderhörgeräte schnell ausgeräumt werden. Übrigens können Eltern mit einer Hörgeräte-App auch kontrollieren, ob ihr Kind die Hörgeräte in Kita oder Schule tatsächlich genutzt hat.

Was kosten Kinderhörgeräte?

Schon bei leichter Schwerhörigkeit bei Kindern übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für eine Grundversorgung. Je Ohr werden für das Kinderhörgerät um die 700 Euro übernommen, mitunter sogar noch mehr. Auch darüber hinaus gibt die Kasse bei Hörstörungen bei Kindern Unterstützung. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre trägt sie auch Kosten für Ohrpassstücke, Batterien, benötigte Pflegeprodukte sowie eine Servicepauschale, die bestimmte Reparaturen von Kinderhörgeräten abdeckt. Auch Zubehör wird bei Schwerhörigkeit bei Kindern mitunter übernommen; insbesondere dann, wenn es den Kindern beim Lernen in der Schule hilft.

Beachten sollten Sie, dass die Anschaffungskosten bei Kinderhörgeräten je nach Modell sehr verschieden sind. Preisdifferenzen ergeben sich vor allem aus Unterschieden in der Funktionalität. Bei leichter Schwerhörigkeit bei Kindern ist weniger Verstärkung erforderlich. Zusätzliche Komfortfunktionen in Kinderhörgeräten sorgen dafür, dass Kinder auch in lauter Umgebung sehr komfortabel hören. Der Pädakustiker wird Ihnen bei der Auswahl passender Kinderhörgeräte gerne erläutern, ob und warum Komfortfunktionen für Ihr Kind zu empfehlen sind und wann sich die Anschaffung von Zubehör lohnt. Liegt eine ärztliche Verordnung aufgrund von Hörstörungen bei Kindern vor, können die Kinderhörgeräte sogar für einige Tage unverbindlich getestet werden.

Wo kann ich Kinderhörgeräte kaufen?

Kinderhörgeräte kaufen Sie am besten in Hörgeräte-Fachgeschäften, die auch Pädakustik anbieten. Hier gibt es Pädakustiker, also Hörakustiker, die eine Zusatzqualifikation für Hörstörungen bei Kindern besitzen. Diese Spezialisten können den Grad der Schwerhörigkeit bei Kindern sehr gut bestimmen, Eltern umfassend beraten, passende Kinderhörgeräte empfehlen und sie exakt für das jeweilige Kind einstellen. Neben zahlreichen Kinderhörgeräten bieten Pädakustiker spezielles Zubehör für zu Hause, Kita oder Schule an.

Auch über die Kosten der Kinderhörgeräte sowie über die Abwicklung der Formalitäten mit der Krankenkasse weiß der Pädakustiker Bescheid. Voraussetzung dafür, dass die Kasse Kosten übernimmt, ist eine ohrenärztliche Verordnung über Kinderhörgeräte. Vor dem Hörgerätekauf sollten Sie Ihr Kind also auch beim HNO-Arzt vorstellen.

Wann helfen Kindern Cochlea-Implantate?

Bei vielen Hörstörungen bei Kindern ist eine Versorgung mit Kinderhörgeräten die Lösung. Sind die Funktionen im Innenohr des Kindes jedoch derart eingeschränkt, dass selbst stärkste Kinderhörgeräte nicht mehr helfen, dann kann das Cochlea-Implantat (CI) die Alternative sein. Die meisten Eltern gehörlos geborener Kinder entscheiden sich heute dafür. Mit dem Cochlea-Implantat können auch taube Kinder in der Welt der Lautsprache und des Hörens aufwachsen. Das CI ermöglicht den Kindern einen normalen Alltag unter hörenden Gleichaltrigen und eine gute Entwicklung in der Schule. Sogar Musik kann das Kind erleben.

Die CI-Operation ist heute ein Routineeingriff. Das gilt auch für starke Hörstörungen bei Kindern. Ein flaches Implantat wird unter der Kopfhaut des Kindes platziert. Ein Elektrodenträger führt in das Innenohr. Während Kinderhörgeräte den Schall verstärken, wandelt ihn das Implantat in kleine elektrische Impulse um. Von den Elektroden im Innenohr des Kindes gelangen diese Impulse zum Hörnerv und dann ins Hörzentrum. Hier bildet das Gehirn einen Höreindruck.

Bei angeborenen, sehr starken Hörstörungen bei Kindern erfolgt die CI-Versorgung meist schon am Ende des ersten Lebensjahrs. Um Hörreste zu nutzen, tragen auch diese Babys vor der Operation eine Zeit lang Kinderhörgeräte. Nach der Operation wird den Kindern ein CI-Soundprozessor angepasst. Er sitzt wie ein Kinderhörgerät hinterm Ohr und ist über eine magnetische Spule mit dem Implantat verbunden. Alternativ gibt es auch Soundprozessoren, die mittels Magnet direkt auf dem Implantat sitzen.

Autorin: Claudia Bock

Zurück

Hördienst-Zentrale: Ihre Hörakustikervermittlung

Sie suchen einen vertrauensvollen und hochprofessionellen Hörakustiker? Unsere Mitarbeiter in der Hördienst-Zentrale vermitteln Sie mit ausgewählten Top-Hörakustikern in Ihrer Nähe.

Jetzt anrufen: 0 23 61 - 99 59 050