Ursachen von Hörverlust

Immer mehr Menschen leben mit Hörverlust. Und jeder von uns kann schwerhörig werden. Oft ist der Verlust des Gehörs ein schleichender Prozess, der über lange Zeit vonstatten geht. Möglich ist jedoch auch, die Hörfähigkeit von einem Moment auf den anderen zu verlieren. Hier ein Überblick über die wichtigsten Ursachen für Hörverlust:

 

Hörverlust durch Alterung

Das Nachlassen unseres Gehörs ist Teil der natürlichen Alterung: So wie sich Haare und Zähne, Haut und Knochen im Laufe des Lebens verändern, verändert sich auch die Hörfähigkeit. Die winzigen Haarzellen, die in der Hörschnecke sitzen, verlieren ihre Beweglichkeit. Sie knicken ab wie die Borsten einer alten Zahnbürste. Immer weniger Schallschwingungen erreichen den Hörnerv. Hohe Töne – auch hochfrequente Laute der Sprache – werden nicht mehr gehört. Es kommt zu einer Innenohrschwerhörigkeit (Hypakusis), die meist stetig zunimmt. Man spricht auch von Altersschwerhörigkeit.

 

Hörverlust durch Lärm

Lärmschwerhörigkeit wird oft mit der Vorstellung von lärmenden Arbeitsplätzen verbunden. Früher sprach man von der „Schmiedekrankheit“. Doch diese Vorstellung ist aus verschiedenen Gründen falsch: Zum einen schreibt der Gesetzgeber heute an lauten Arbeitsplätzen Gehörschutz vor. Doch zum anderen ist unsere Welt heute viel lauter als früher. Und einen Hörverlust erzeugen hohe Lärmpegel auch dann, wenn sie uns nicht stören – oder wenn wir sie sogar mögen. Ob beim Musikhören, beim Motorsport oder beim Heimwerken, ob beim Sportschießen oder beim Jagen – je öfter und je stärker Lärm auf unser Ohr wirkt, desto höher das Risiko einer Innenohrschwerhörigkeit (Hypakusis). Im Extremfall kann ein einziger Schall einen bleibenden Hörverlust erzeugen.

 

Hörverlust durch Krankheit und Unfall

Hörverlust selbst ist keine Krankheit, er kann jedoch Folge von Krankheiten sein, etwa mit einer Diabetes, einem Schlaganfall oder einer Tumorerkrankung einhergehen. Bei einer Otosklerose verknöchern die Gelenke der Hörknöchelchen im Mittelohr; der Schall wird nicht mehr richtig übertragen. Es kann sich auch ein Tumor im Mittelohr (Cholesteatom) oder am Hörnerv (Akustikusneurinom) bilden. Eine Erkrankung an Morbus Menière hat neben Schwindel und Tinnitus oft auch eine Innenohrschweröhrigkeit (Hypakusis) zur Folge. Und durch einen Unfall oder eine Verletzung kann das Gehör so geschädigt werden, dass ein Hörverlust bleibt.

Auch Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps oder Scharlach können einen Hörverlust hervorrufen. Es kann zum Beispiel zu Entzündungen des Mittelohres kommen, die immer wieder aufflammen. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. In einigen Familien tritt Hypakusis viel häufiger auf als in anderen. Von 1.000 Kindern kommen ein bis drei bereits mit einem Hörverlust bzw. gehörlos zur Welt.

 

Hörverlust durch Hörsturz

Bei einem Hörsturz tritt plötzlich eine Innenohrschwerhörigkeit auf – häufig nur an einem Ohr. Der Grad des Hörverlustes kann von einer milden Hypakusis bis zur völligen Ertaubung reichen. Oft stellen sich mit dem Hörverlust auch Ohrgeräusche ein - der sogenannte Tinnitus.

Was einen Hörsturz auslöst, konnte noch nicht erschöpfend erforscht werden. Neben Entzündungen oder Erkrankungen des Ohres, Übergewicht und Diabetes gelten vor allem Stress und psychische Belastung als typische Auslöser. Mitunter kehrt das Hörvermögen nach einem Hörsturz zurück. Doch gerade bei stärkeren Hörstürzen sollte man umgehend den Arzt aufsuchen. Helfen kann eine frühzeitige Behandlung mit Kortison.

Weitere Informationen zu Ursachen, Symptomen und der Behandlung eines Hörsturzes finden Sie hier.

 

Hörverlust durch Medikamente und Umweltgifte

Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann einen Hörverlust zur Folge haben. Mitunter muss man dieses Risiko bewusst in Kauf nehmen – etwa, wenn es darum geht, eine lebensbedrohliche Krebserkrankung zu behandeln. Doch auch jeder sorglose Umgang mit Antibiotika geht mit dem Risiko einer Innenohrschwerhörigkeit (Hypakusis) einher. Zudem können sich Umweltgifte negativ auswirken. Neueste Studien zeigen, dass Hörverlust auch durch Alkoholmissbrauch sowie durch Rauchen begünstigt wird.

FAQ – Ursachen für Hörverlust

Welche Ursachen für einen Hörverlust gibt es?

Oft ist der Verlust des Gehörs ein schleichender Prozess, der über lange Zeit vonstatten geht. Möglich ist jedoch auch, die Hörfähigkeit von einem Moment auf den anderen zu verlieren. Die häufigsten Ursachen sind der natürliche Alterungsprozess, Krankheit oder Unfall, Lärm, ein Hörsturz oder Wechselwirkungen mit Medikamenten.

Autor: Martin Schaarschmidt

Zurück

Hördienst-Zentrale: Ihre Hörakustikervermittlung

Sie suchen einen vertrauensvollen und hochprofessionellen Hörakustiker? Unsere Mitarbeiter in der Hördienst-Zentrale vermitteln Sie mit ausgewählten Top-Hörakustikern in Ihrer Nähe.

Jetzt anrufen: 0 23 61 - 99 59 050