Wie beeinflusst ein Hörverlust die Entwicklung einer Demenz?

Zahlreiche Studien zeigen die Entwicklung einer Demenz im Zusammenhang mit einem Hörverlust auf. Bei den verschiedenen Studien wurden sowohl SeniorInnen mit als auch ohne Hörverlust über mehrere Jahre untersucht. Das Ergebnis der Studie der Universität Leipzig* ist, dass Menschen mit einem Hörverlust eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer Demenz haben. So ist das Risiko bei Personen mit einer Hörminderung schätzungsweise doppelt so hoch, daran zu erkranken.

Die Zusammenhänge zwischen einem Hörverlust und einer Demenz-Erkrankung sind vielfältig

Die Ursache des Zusammenhangs zwischen einer Schwerhörigkeit und der Demenz ist bislang noch nicht abschließend erforscht und bedarf weiterer Untersuchungen. Allerdings wird ein Zusammenhang mit der allgemeinen Pathologie vermutet, sodass Menschen mit Hörverlust oftmals auch eine Demenz entwickeln. Eine mögliche Ursache könnte außerdem sein, dass Menschen mit einer Hörminderung deutlich mehr Gehirnleistung für das Um­wandeln von Geräuschen in nützliche Informationen benötigen. Hinzu kommt, dass Personen, die an einer Schwerhörigkeit leiden sich meist gesellschaftlich zurückziehen. Dadurch führen sie seltener Gespräche und isolieren sich. Auch die gesellschaftliche Isolation ist ein bekannter Risikofaktor für die Demenzerkrankung. Die Folge der Isolation ist der Mangel an Reizen, welcher dazu führt, dass das Gehirn nicht mehr genug gefordert wird.

Eine unbehandelte Schwerhörigkeit gilt als Risikofaktor für die Entstehung von Demenz

All diese Punkte können im höheren Alter eine Demenz begünstigen, daher ist die Prävention vor allem bei Menschen mit einer Hörminderung besonders wichtig. Zuallererst ist die regelmäßige Kontrolle des Gehörs ein grundlegender Schritt. So kann der Hörverlust frühzeitig erkannt und entsprechend mit dem Tragen eines Hörsystems ausgeglichen werden. Dies führt dazu, dass Hörgeschädigte wieder aktiver am Leben teilhaben. Wichtig hierbei ist allerdings die ausführliche Beratung und ideale Anpassung der Hörsysteme für ein optimales Hörempfinden. Weitere Maßnahmen zur Vorsorge sind zudem der Gehörschutz, damit ein Hörverlust im besten Fall gar nicht erst entsteht sowie die Erhöhung körperlicher und geistiger Aktivität, um das Gehirn regelmäßig zu trainieren. 

Anhand dieser Handlungen können die Risikofaktoren für die Entstehen einer Demenz gemindert werden. Daher ist es von hoher Bedeutung, dass PatientInnen eine entsprechende Beratung erhalten, um die nötigen präventiven Maßnahmen durchzuführen. 

*Quelle: Universität Leipzig - „Do self‐reported hearing and visual impairments predict longitudinal dementia in older adults?“ 18.03.2021

Autor: Martin Schaarschmidt

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